Elternalltag: Wuttrigger
Wut ist eines der Gefühle, das häufig nicht sein darf oder nicht gesellschaftsfähig ist. Angesprochen wird hier selbstverständlich die alltägliche Wut, die wir in verschiedenen Situationen spüren. Und so wie wir die Wut bei unseren Kindern annehmen, dürfen wir auch unsere eigene Wut annehmen. Wichtig dabei ist allerdings, unsere Wuttrigger zu kennen und angemessen darauf zu reagieren.
Was sind deine Trigger bei Wut?
Bevor du weiterliest, setzte dich bewusst fünf Minuten hin und vervollständige diesen Satz „Ich merke meine Wut, wenn ….“. Und wenn du Lust hast, dich darauf einzulassen, dann benennen auch noch, wo du diese Wut im Körper spürst. Ist es Herzrasen, ein Ohnmachtsgefühl, Schweißausbrüche oder etwas völlig anderes? Obwohl es nur fünf Minuten deiner Zeit sind, wirst du am Ende so viel mehr über dich wissen. Selbstreflexion ist ein unwahrscheinlich wichtiges Instrument und hilft dir, dich selbst zu verstehen. So findest du heraus, ob du dich in Stresssituationen wirklich so verhältst, wie du es dir wünschst.
Denn so oft erleben wir im Alltag Situationen als Trigger, auf die wir mit Wut reagieren, die wiederum neue Wut anzieht und dadurch eigentlich harmlose Dinge im großen Chaos enden. Die entscheidende Frage ist „Was will ich tun?“ und in dem du dich selbst reflektierst, beantwortest du diese Frage schon mit einem „etwas verändern“ und bist auf dem Weg aus dem Teufelskreis. Bevor du erfährst, was du gegen deine Wuttrigger machen kannst, noch ein Tipp für konkrete Stresssituationen: Auch hier lohnt es sich, achtsam zu sein. Denn nur wenn wir hin spüren, merken wir auch, ob wir beginnen wütend zu sein. Und wenn das so ist, dann ist das okay; versuche nur nicht, dich von deiner Wut überrollen zu lassen.
Was kann ich gegen meine Trigger tun?
Vielleicht hast du an der Stelle konkrete Tipps erwartet, und diese folgen auch noch. Lies dir aber zuerst noch einmal deine Aufzeichnungen durch und frage dich, welche Reaktion du dir selber für deine Wuttrigger wünschst. Auf Wut bei Kindern reagieren viele von uns selbst mit Wut, um anschließend festzustellen, dass sie damit alles noch schlimmer gemacht haben. Außerdem brauchen uns die Kinder ohnehin außerhalb des Wutstrudels. Aber nur wenn wir unsere Trigger kennen und darauf reagieren, lassen wir uns nicht mitziehen. Was kannst du also tun, wenn dein Trigger ausgelöst wurde?
- Du könntest Dinge um dich herum mit ihrer Farbe aufzählen.
- Du könntest dich bewusst einmal durchschütteln und dich gedanklich neu positionieren.
- Ein Glas Wasser in kleinen Schlucken getrunken, beruhigt die Nerven.
- Ein Band am Handgelenk könntest du sanft zupfen und so deinen Fokus neu legen.
Bestimmt fallen die noch anderen Methoden ein, die deinen Fokus wieder auf das Wesentliche richten. Und wenn du es geschafft hast, dem Wutstrudel zu entkommen, dann horche noch einmal in dich hinein. Ist dein Blick auf die Situation und dein Kind wieder liebevoll? Herzlichen Glückwunsch, du hast deine Trigger erkannt, dich gesammelt und bist nun in der Lage, dein Kind liebevoll in seiner eigenen Wut zu begleiten.
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