Der Kampf um die Hausaufgaben und wie dein Kind gewinnt!
Du fragst dich bestimmt jetzt »Wie bitte, ich will gewinnen, nicht das Kind« und darin liegt bereits der erste Fehler. Aber lass uns entspannt beleuchten, welche Hausaufgaben Tipps dazu führen, dass es wieder entspannter läuft.
Hausaufgaben machen ist nicht leicht.
Geht es dir, wie vielen anderen Eltern? Die Kids kommen nach Hause, wollen erst essen, kuscheln, spielen, malen. Alles, bloß keine Hausaufgaben. Schon die kleinste Frage nach diesem Thema reicht, um eine Gefühlsexplosion auszulösen. Sei dir gewiss, du bist nicht alleine mit diesem Thema. Und das Thema Schule ist so groß, dass wir mit einem Beitrag dazu gar nicht alle dunklen Ecken beleuchten werden. Beim Thema Hausaufgaben bringen die Kinder etwas auf den Punkt, was einige von uns nicht hören wollen – sie sind längst überholt. Eine gewagte These, ich weiß, aber mit dieser Meinung bin ich zum Glück nicht alleine. Wichtiger als Hausaufgaben und auswendig Lernen ist die Beziehung zwischen Schülern und Lehrkräften. Da sind die Kinder, auf der einen Seite, die gesehen werden müssen und die Lehrkräfte auf der anderen Seite, die bereit sind, die Kinder mit ihren Stärken und Schwächen zu sehen.
Es ist längst kein Geheimnis, dass Kinder immer dann ihr volles Potenzial entfalten, wenn sie sich wohlfühlen. Außerdem besitzt jedes Kind eine individuelle obere Lerngrenze. Wir können die Kinder zwar dazu zwingen, diese zu überschreiten, um mit der Masse mithalten zu können, verletzen aber damit auch ihre Integrität und ihr Selbstgefühl. Das ist einer der Gründe, warum Schule generell neu gedacht werden muss. Ob und in welchem Zeitrahmen dies geschieht, ist offen. Deine Probleme sind aber aktuell und die versuchen wir im folgenden mit Hausaufgaben Tipps zu lösen.
Darum sind die Hausaufgaben ein Problem
Bevor wir in praktische Tipps einsteigen, lass das folgende Zitat vom dänischen Familientherapeut Jesper Juul einmal kurz auf dich wirken. Vielleicht fallen dir spontan auch ein oder zwei Situationen ein, in denen du rückwirkend die Wahrheit aus diesem Satz erkennst.
Je mehr Druck ich aufbaue,
umso mehr Widerstand erzeuge ich.
Jesper Juul
Dieser Satz ist mir deshalb so wichtig, weil ich immer wieder höre »Kinder brauchen Grenzen« und gleichzeitig wird ein immenser Druck aufgebaut. Vor allem auch in Bezug auf den Hausaufgabenkonflikt. Und ja, Kinder brauchen Grenzen, aber nicht allgemeine Grenzen, die jeder befolgt, weil man das so macht. Sie brauchen unsere persönlichen Grenzen und die sehen bei jeder Mutter und jedem Vater anders aus. Deshalb treten sie in Kontakt mit uns und wollen unsere persönlichen Grenzen kennen und achten lernen. Nehmen wir diese Einladung aber nicht an und erzeugen Druck, treffen wir logischerweise auf Widerstand.
Sei dir bewusst, dass die ablehnende Haltung gegenüber den Hausaufgaben nichts mit dir persönlich zu tun hat. Vielmehr möchte dein Kind mit seinen Problemen gesehen und gehört werden. Vielleicht ist das Lernpensum für dein Kind an diesem Tag erreicht, vielleicht ist der Unterrichtsstoff aber auch gerade sehr weit weg von den persönlichen Interessen deines Kindes. Kinder lernen allerdings nur dann nachhaltig, wenn sie aus sich heraus und nach ihren Interessen lernen. Auch hier sind wir wieder an einem Punkt, der dir in der Praxis erst einmal nichts nutzt, aber deinen Blick auf dein Kind ändert und deutlich macht, dass es in unserem Schulsystem nicht rund läuft. An diesem Punkt wird es schwierig, allgemeine Tipps zu geben, wie du das Hausaufgabenproblem in deiner Familie lösen kannst.
Denn hier kommt es stark auf jedes Kind und jede Familiensituation an. Wenn du dazu also mehr wissen möchtest, trete gerne in Kontakt mit mir. Aber ein paar Tipps, wie du die Situationen entspannst, gebe ich dir trotzdem mit an die Hand.
Hausaufgaben Tipps: So klappts leichter
Gehe ins Gespräch mit deinem Kind und zeige Verständnis für seine Situation. Erzeuge auf keinen Fall (zusätzlichen) Druck und lass dich auch nicht von deiner eigenen Wut überrennen. Versetze dich lieber in die Lage deines Kindes – hast du früher gerne Hausaufgaben gemacht? Vielleicht gibt es eine besonders peinliche oder lustige Situation aus deiner Kindheit zu diesem Thema – erzähl deinem Kind davon. Überlegt gemeinsam, was passiert, wenn dein Kind die Hausaufgaben am nächsten Tag nicht hat. Wie fühlt sich das für dein Kind an? Möchte es dieses Gefühl am nächsten Tag haben? Erkläre deinem Kind, warum es dir persönlich wichtig ist, dass Hausaufgaben erledigt werden. Überleg gemeinsam mit deinem Kind, warum es wichtig ist, das aktuelle Thema zu können. In welchen Bereichen bringt es dein Kind weiter?
Beachte, dass folgende Wortwahl und Gesprächskultur nicht zielführend und für dein Kind verletzend ist:
- Vergleiche mit anderen Kindern (dein Bruder/deine Schwester stellt sich auch nicht so an oder ist viel schneller)
- Verbote (Wenn du deine Hausaufgaben machst, gibts keine Medien)
- Gefühle nicht ernst nehmen (Stell dich nicht so an, es sind nur Hausaufgaben)
- Verantwortlich machen (Wenn du das nicht machst, ist deine Lehrerin traurig)
Niemand von uns ist perfekt, weder Eltern noch Kinder. Wichtig ist, dass du dein Familienleben individuell gestaltest und dir Zeit gibst. Veränderungen brauchen Zeit und Wiederholung. In diesem Artikel findest du zusätzliche Tipps zum Umgang mit Wut bei Kindern.
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