Resilienz bei Kindern: So stärkst du sie
Der größte Wunsch der meisten Eltern – ihr Kind für den Alltagsdschungel stärken. Ich verrate dir, wie du die Resilienz kindgerecht im Alltag stärkst.
Warum ist Resilienz wichtig?
Frei übersetzt bedeutet das Wort Resilienz abprallen oder zurückspringen. Im übertragenen Sinne also, dass wir negative Erlebnisse an uns abprallen lassen. Aber auch, dass wir auf genügende Ressourcen zurückgreifen können, um mit negativen Begegnungen besser umgehen zu können. Das müssen auch nicht immer große negative Erlebnisse sein; bei sensiblen Menschen, ob groß oder klein, reichen häufig auch schon kleine Alltagssituationen. Eine gute Resilienz hilft uns also, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und den inneren Kompass zu stärken.
Resilienz stärken – so kann es klappen
Der beste Weg zu mehr Resilienz im Familienalltag ist der des Vorlebens. Dazu zählt auch, dass wir gut für uns sorgen und dadurch selbst in der Lage sind, den Blick lösungsorientiert auf unsere Ziele zu richten und unser eigenes Gedankenkarussell rechtzeitig zu stoppen. Sofern du es noch nicht tust, möchte ich dir meine »Achtsamen5« ans Herz legen. Nimm dir am Tag fünf Minuten Zeit und notiere deine persönlichen Highlights des Tages. Im Idealfall natürlich fünf Stück, aber auch drei sind völlig in Ordnung :). Halte dabei im Hinterkopf, dass Gutes eben Gutes anzieht. Mit dieser kleinen Tat stärkst du neben deiner eigenen Resilienz auch die deines Kindes. Nicht nur, weil du positiver in dir selbst ruhst, sondern auch weil du vorlebst, was du dir für dein Kind wünschst. Und nun zeige ich dir, wie du im Alltag automatisch und nebenbei die Resilienz weiter stärken kannst.
Diese vier Bereiche stärken im Alltag die Resilienz
Kommunikation
Manchmal vergessen wir, wie kraftvoll unsere Worte sein können. Vor allem in Situationen, in denen unsere eigenen Wuttrigger anspringen. Beachte aber, dass jede abwertende Kommunikation die Resilienz deines Kindes schwächt. Rede achtsam und auf Augenhöhe mit deinem Kind. Zeigen wir echtes Interesse, hören den Kindern zu und lassen sie ausreden, stärkt das ihr Selbstwertgefühl und damit ihre Resilienz ungemein. Vermeide in stressigen Situationen »Du Botschaften« und bediene dich lieber der »Ich Botschaften«.
Akzeptanz
Kinder haben eine tolle Superkraft, sie nehmen Menschen so an, wie sie sind. Mit all ihren Fehlern und Stärken. Ich finde, das können wir den Kids zurückgeben. Auch sie sollten wir so annehmen, wie sie sind und realistische Erwartungen haben, die sie mit ihrem persönlichen Temperament auch erfüllen können. Kein Kind muss ein Idealbild erfüllen, sondern sollte seine Persönlichkeit ausleben dürfen.
Zeit
In meinem letzten Beitrag habe ich dir schon verraten, dass es in den nächsten Artikeln sehr oft um Zeit und Raum gehen wird. Beides halte ich gerade im Familienalltag für extrem wichtig. In Bezug auf die Stärkung der Kids besitzt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Sie brauchen Zeit, um sich auszuprobieren. Das geht nicht, wenn wir von einem Termin zum nächsten hetzten oder morgens spät dran sind. Möchte dein Kind zum Beispiel morgens unbedingt etwas alleine erledigen, braucht es dafür, aber mehrere Anläufe, benötigen wir Zeit. Geben wir ihm diese und es erledigt die Aufgabe alleine, blickt es voller Stolz auf diese Situation und stärkt dadurch seine Resilienz.
Entscheidungsfreiheit
An diesem Punkt fällt schon mal öfters der Satz »Aber Kinder können doch nicht alles entscheiden«. Und das ist auch völlig richtig. Es gibt Situationen und Entscheidungen, die nur wir Erwachsenen treffen können. Und das soll auch so bleiben. Es gibt sie aber auch, die kleinen Alltagsentscheidungen, die wir aus anderen Gründen übernehmen. Ob Zeitnot, die Furcht, was andere denken könnten oder Bequemlichkeit, auch das sind Gründe, warum wir Entscheidungen für die Kinder treffen. Und das können wir ändern. Kinder können mitentscheiden, was gekocht wird, wie die Freizeitgestaltung aussehen soll, welche Kleidung sie tragen möchten und noch viel mehr. Und jede Entscheidung, die das Kind trifft und die wir annehmen, stärkt seine Resilienz und seinen inneren Kompass.
Bonusimpuls: Magische Insel
Gefühle zulassen, ins Gespräch kommen, wissen, was den anderen beschäftigt; auch diese Dinge stärken die Resilienz. Aber auch erreichte Meilensteine, immer wieder zu reflektieren, stärken uns von innen heraus.
Nimm dir regelmäßig Zeit mit deinen Kids und reise mit ihnen in Gedanken zur magischen Insel. Wer kreativ sein möchte, kann auch ein Bild mit einer Insel malen und darauf die Meilensteine festhalten, die das Kind erreicht hat. Denn das ist das Ziel der magischen Insel – hier findet ihr alles, was die Kids schon gemeistert haben. Solche positiven Erlebnisse gehen im Alltag nämlich leider viel zu schnell verloren, sind aber für unseren inneren Kompass von großer Bedeutung. Besucht daher regelmäßig die magische Insel und tankt gemeinsam Kraft und Mut aus den Meilensteinen, die schon hinter euch liegen.
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