Glaubenssätze und wie sie uns als Eltern leiten -Teil1
Während meiner Ausbildung zum Life Coach aber auch als Mama begegnen mir Glaubenssätze immer wieder. Lass uns gemeinsam herausfinden, was Glaubenssätze sind und was sie mit uns als Eltern zu tun haben. Und am Ende schauen wir uns an, wie wir negativen Glaubenssätzen Lebewohl sagen.
Glaubenssätze und ihre Wirkung
Glaubenssätze beschreiben die Art und Weise, wie wir über uns selbst, aber auch über andere Personen oder Situationen denken. Sie können uns sowohl leiten als auch blockieren und prägen uns seit der Kindheit. Denn zu dieser Zeit manifestieren sich Gedanken und Überzeugungen. Während manche von uns zeitlebens ihre Glaubenssätze reflektieren und anpassen, sind manche von uns erstaunt, wenn sie das erste Mal spüren, dass etwas nicht mehr zu ihrer Überzeugung passt. Das wertvollste Geschenk, das wir besitzen: Wir dürfen nicht nur unsere Meinung, sondern auch unsere Glaubenssätze an unsere Lebenssituation und Überzeugung anpassen.
Vielleicht magst du an dieser Stelle kurz innehalten und einmal überlegen, welche Glaubenssätze dir aus deiner Kindheit bis heute folgen. Vielleicht kommt dir der ein oder andere Satz ja bekannt vor:
»Du musst immer brav und artig sein«,
»Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst!«
»Da brauchst du dich nicht wundern, wenn du immer so schusselig bist« »Verlass dich nicht auf andere!«
»Der Klügere gibt nach!«
»Das Leben ist kein Ponyhof!«
»Wenn Kuchen reden, sind Krümel still!«
»Stell dich nicht so an, ist doch nicht so schlimm.«
»Lass mich das mal machen, das kannst du noch nicht!«
Und einen letzten Klassiker habe ich noch, den bestimmt einige von euch aufschreiben »Das macht man nicht«.
Wie leiten Glaubenssätze uns als Eltern?
Unsere Glaubenssätze und die damit verbundenen Reaktionen, Gefühle und Abläufe im Körper sind fest miteinander verknüpft und treffen uns spätestens als Eltern mit voller Wucht. Nämlich dann, wenn wir in einer Situation einen Satz aussprechen und gleichzeitig ein leichtes Ziehen im Elternherz spüren. Bestimmt kannst du dir schon denken, dass es sich dabei um einen Glaubenssatz handelt, der zwar in uns manifestiert ist, den wir aber mit unserem heutigen Wissen und Leben nicht mehr unterstützen. Sollte dir diese Situation schon einmal passiert sein, ist das großartig. Es bedeutet, dass du achtsam bist und etwas verändern möchtest. Ohne diese großartige Gabe und den Mut, auch der Generationen vor uns, würde sich an unserem Umgang miteinander nämlich nichts ändern.
Wie werde ich negative Glaubenssätze als Eltern los?
Ich würde mir von Herzen wünschen, dass ich dir nun sagen kann „Ach, alles kein Problem, du liest mal hier und schaust mal dort, denkst nochmal fünf Minuten drüber nach und fertig ist dein neuer Glaubenssatz.“ Ganz so einfach ist es leider nicht, aber auch nicht unmöglich. An erster Stelle steht der Mut – denn ihn brauchen wir, um Veränderungen anzustoßen. Der zweite Schritt liegt ebenfalls hinter dir – du hast deine persönlichen negativen Glaubenssätze aufgespürt. Mache dir an dieser Stelle zwei Dinge bewusst:
Glaubenssätze prägen unsere Kinder, genau wie sie uns geprägt haben. Alles, was nicht mehr zu deiner Überzeugung passt, solltest du auch nicht an deine Kinder weitergeben.
Sei gut zu dir selbst. Erwarte nicht von dir, dass du innerhalb kürzester Zeit alles ändern und in jeder Situation perfekt reagieren musst. Denn (und jetzt kommt ein positiver Glaubenssatz von mir): „Der Weg ist das Ziel“. Du darfst den Weg gehen, abbiegen, kurz stehen bleiben und beobachten, eine Pause machen, noch einmal zurückgehen und dich auch mal verlaufen.
Schaue dir deine notierten Glaubenssätze noch einmal an und spüre hinein. Welche beflügeln dich und welche blockieren dich? Dabei helfen dir auch folgende Fragen:
Passt der Satz/ die Überzeugung auch heute noch zu mir als Person?
Möchte ich diesen Glaubenssatz an meine Kinder weitergeben?
Hilft dieser Glaubensansatz, mich gut zu fühlen?
Und so bringst du Schritt für Schritt Ordnung in deine Glaubenssätze und erkennst, welche dir guttun. Negative Glaubenssätze schmeißt du entweder direkt über Board oder du formulierst sie in positive Sätze um. Wie das geht und wie positive Glaubenssätze uns beflügeln, erfährst du im zweiten Teil. So viel verrate ich dir aber schon einmal – positive Glaubenssätze wirken sich auch stärkend auf die Kommunikation mit deinem Kind aus.
Negative Glaubenssätze lösen sich übrigens noch besser, wenn wir mit anderen darüber sprechen. Nutze die Kommentare als Austausch oder schreibe mir direkt. Ich freue mich, von dir zu hören.
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