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Die bedürfnisorientierte Erziehung 

Illustration einer Mutter, die ihr Baby zärtlich im Arm hält – Logo für eine Website mit Elterntipps und Ratgebern rund ums bedürfnisorientierte Familienleben.

Die bedürfnisorientierte Erziehung – 7 Vorteile und worauf du achten solltest

Erfahre, welche Vorteile die bedürfnisorientierte Erziehung, auch Attachment-Parenting genannt, mit sich bringt und worauf du achten solltest.

Erziehung oder Beziehung – was ist denn nun richtig?

Wir alle wissen mehr oder weniger, was hinter den Begriffen Erziehung und Beziehung steckt. Hinter der Erziehung steckt die Definition, dass Eltern oder andere Bezugspersonen Einfluss auf die Entwicklung und Verhaltensweise von Kindern nehmen. Sie tun dies, indem sie Werte, Fähigkeiten und soziale Normen vermitteln. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich beim Thema Erziehung einiges getan hat. Von der Antike über das Mittelalter hin zur Neuzeit und Moderne rückten die individuelle Förderung, das spielerische Lernen und die Selbstentfaltung immer weiter in den Vordergrund. Die bedürfnisorientierte Erziehung geht sogar noch einen Schritt weiter und ermutigt Eltern, die eigenen Bedürfnisse und die des Kindes zu sehen und zu erfüllen. Besonders gut gelingt dies, wenn wir eine positive Beziehung zu uns selber und unserer Umwelt haben. Erziehung und Beziehung müssen also gar nicht im Austausch zueinanderstehen, sondern dürfen parallel existieren.

7 Vorteile einer bedürfnisorientierten Erziehung

Der Grundsatz einer bedürfnisorientierten Erziehung liegt im Erkennen von Bedürfnissen und der Erfüllung dieser. Ein erstes Vorurteil, dem viele begegnen, ist das Verwöhnen des Kindes. Dabei steckt der Teufel im Detail, denn es geht nicht darum, Wünsche zu erfüllen, sondern Bedürfnisse wie Hunger, Durst, Nähe oder Aufmerksamkeit. Und diese Bedürfnisse wahrzunehmen und zu befriedigen führt nicht dazu, dass Kinder verwöhnt werden, vielmehr reduziert es Stresshormone bei Kindern und bringt noch den ein oder anderen Vorteil mit sich.

 
  • Vertrauen & Sicherheit: Eine bedürfnisorientierte Erziehung fördert die Bindung zwischen dem Kind und der Vertrauensperson (Eltern, Tagesmutter, Kitapersonal).
  • Emotionale Stärke: Alle Gefühle dürfen sein und vom Kind gezeigt werden. Es wird ernst genommen und begleitet und lernt so, seine Gefühle zu verstehen und mit der Zeit sich selbst zu regulieren.
  • Selbstvertrauen: Indem wir die Kinder und ihre Gefühle und Meinungen ernst nehmen, lernen sie auch, dass sie gehört werden und ihre Intuition wichtig ist.
  • Empathie: Kinder, deren Bedürfnisse ernsthaft berücksichtigt und erfüllt werden, gewinnen automatisch das Verständnis, dass sie von Bedeutung sind. Mit fortschreitendem Alter lernen sie, dass das auch für ihr Gegenüber gilt.
  • Kommunikation: Da Gedanken und Gefühle im Alltag besprochen werden, verbessert sich automatisch auch die Kommunikation miteinander. Familien kommen dadurch automatisch ins Gespräch und finden heraus, wie es den einzelnen Familienmitgliedern geht.

4 Tipps, worauf du bei einer bedürfnisorientierten Erziehung achten solltest

Die Hauptidee der bedürfnisorientierten Erziehung besteht darin, dass Bedürfnisse erkannt und erfüllt werden. Und wie bei vielen anderen Dingen auch gibt es immer wieder Kritiker, die zum einen warnen, dass Kinder verwöhnt werden (siehe oben) oder aber, dass Eltern sich bei dieser Methode selbst verlieren. Daher ist es wichtig zu betonen, dass Attachment-Parenting nur dann funktioniert, wenn du selbst auch deine Bedürfnisse kennst und achtest. Dieser Weg stärkt also nicht nur dein Kind, sondern bietet auch noch einmal eine wunderschöne Möglichkeit, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen und neu in Verbindung zu kommen. Eine klassische Win-win-Situation, von der sowohl Kinder als auch Eltern profitieren. Daneben kommt es noch auf folgende Punkte an:

 

  • Signale wahrnehmen: Du wirst sehen, dass deine Intuition, die Signale wahrzunehmen, mit der Zeit besser wird und du selbst achtsamer wirst.

  • Gefühle zulassen: Alle Gefühle, die guten und die schlechten, dürfen sein. Es ist ein befreiendes Gefühl, dies auch als Erwachsener neu zu erleben.

  • Geduldig sein: Attachment-Parenting braucht viel Geduld. Denn es wird diskutiert, kommuniziert, gewartet und Raum für Gespräche gelassen. 

  • Alle Bedürfnisse sind wichtig: Wie oben beschrieben bedarf es eines achtsamen Umgangs mit den Bedürfnissen aller Familienmitgliedern.

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