Halloween mit Kindern: bewusste Erlebnisse ohne Überforderung
Halloween – ein Fest, bei dem sich die Meinungen differenzieren. Wer aber zum Team „Ich feier’, was mir gefällt“ gehört, bekommt nicht nur die Erklärung für Halloween und kindgerechte Tipps, sondern auch das Wissen, was der blaue Eimer an Halloween bedeutet.
Warum feiern wir Halloween?
Während Halloween in anderen Ländern schon eine lange Tradition aufweist, ist es bei uns ein eher neueres Fest. Und wie bei vielen Dingen gehen die Meinungen zu diesem Fest auseinander. Vor allem in diesem Jahr erscheinen in den sozialen Medien verschiedenste Argumente, warum man dieses Fest nicht feiern sollte bzw. warum manche Leute nicht wollen, dass man dieses Fest feiert. Alles ziemlich verwirrend, und an dieser Stelle sei gesagt: „Jeder, wie er mag“, oder, um es mit den Worten unserer Kids zu sagen, nachdem wir dieses Thema am Frühstückstisch diskutierten: „Ich feier’, was mir gefällt“.
Um eine Entscheidung zu treffen, sollte man aber erst verstehen, was denn nun eigentlich an Halloween gefeiert wird. Was ziemlich sicher ist: Das Fest stammt aus der Zeit der Kelten und findet daher seinen Ursprung in Irland. Die Menschen feierten damals die erfolgreiche Erntezeit und das Ende des Sommers. Und um die bevorstehende dunkle Jahreszeit zu erhellen, nutzen sie Feuer oder Laternen. Gleichzeitig glaubten sie aber auch, dass in der Nacht zwischen dem 31.10. und dem 01.11. das Tor zur Geisterwelt ein Stück weit geöffnet ist. In der Hoffnung, bösen und gruseligen Gestalten aus dieser Welt zu entkommen, verkleideten sich die Menschen selbst als Geister.
Dieser Ursprung ist der bekannteste. Neben den bisherigen Erklärungen tauchen in diesem Jahr vor allem noch weitere auf, die das Ganze eher düster erscheinen lassen. Da es in dem Artikel aber vor allem um die kindgerechte Gestaltung geht, belasse ich es bei der bekanntesten Erklärung.
Halloween als familienfreundliches Erlebnis mit weniger Stress und mehr Nähe
Der vielleicht wichtigste Tipp: Mache, was dir und deiner Familie gefällt und zu euch passt. Du denkst dir jetzt vielleicht: »Was soll der pauschale Tipp?« In meinen Augen ist dieser Tipp in der heutigen Zeit aber sehr wertvoll. Denn wenn wir ehrlich sind: Ich weiß nicht, wie du und deine Familie tickt, du bist die Expertin/der Experte.
Und in einer Zeit, in der wir täglich mit Vorschlägen und dem Leben anderer konfrontiert werden, ist es wichtig, wieder unseren eigenen Weg zu gehen. Und dabei zählt, was dir und deiner Familie guttut. Dein Kind gruselt sich schnell, ist eher ruhig und ängstlich? Vielleicht helfen dir die folgenden Tipps ja weiter. Aber auch Kinder, die sich nicht so schnell gruseln, finden hier vielleicht die ein oder andere neue Idee.
- Routinen beibehalten: Ob Geisterumzug, Party oder Filmabend. Wenn du weißt, dass Halloween ein besonderer Tag bei euch wird, achte trotzdem darauf, einzelne Routinen auch an diesem Tag beizubehalten. Das gibt deinem Kind einen sicheren Rahmen.
- Nachbarschaftstour: Dein Kind möchte sich ein bisschen gruseln? Dann plant eine altersgerechte Tour durch die Nachbarschaft, mit Wegen, die dein Kind aus dem Alltag kennt.
- Alltagsnähe: Wer möchte, plant Halloween bereits vorher in den Alltag mit ein. Neben Plätzchen backen, Kürbislaternen basteln oder Deko herstellen, entsteht so eine wunderbare Zeit für Kommunikation. Du kannst deinem Kind den Ursprung erklären und herausfinden, was seine Ängste oder Wünsche zu diesem Fest sind.
- Lesezeit statt Gruselzeit: Dein Kind gruselt sich schnell, du möchtest Halloween aber trotzdem besonders feiern? Dann macht doch einen gemütlichen Leseabend. Stellt Lichter auf, verkleidet euch und schmökert ihn schönen Herbst- oder Lieblingsbüchern. Auch dieses Ritual wird in Erinnerung bleiben, weil es etwas Besonderes ist.
Achte auf die Signale deines Kindes und legt vorher Ausstiegswege und einen »Notfallplan« bei Überforderung fest. Zum Beispiel eine Abkürzung beim »um die Häuser Ziehen« oder eine »Ruhige Zone« bei der Party zu Hause.
Was bedeutet der blaue Eimer an Halloween?
Bei der Recherche zu diesem Artikel bin ich, vor allem im englischsprachigen Raum, immer wieder auf einen blauen Eimer gestoßen. Das hat mich neugierig gemacht und ich habe weiter recherchiert. Was ich dabei gelernt habe, möchte ich dir nicht vorenthalten. Lass mich aber gerne in den Kommentaren wissen, ob du die Bedeutung schon kennst oder ob sie neu für dich ist.
Trägt ein Kind einen blauen Eimer bei sich, ist das nicht immer reine Geschmackssache. Vielmehr signalisiert dieser Eimer, dass das Kind besondere Bedürfnisse hat. Häufig tragen ihn Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung. Für diese Kinder bedeuten die unterschiedlichen Reize an Halloween noch mehr Stress und führen dazu, dass sie vielleicht sehr schüchtern sind und nichts sagen wollen. Aber auch, dass sie auf akustische und optische Reize anders reagieren. Für Erwachsene steht der blaue Eimer als Signal, besonders rücksichtsvoll und achtsam zu sein. Allerdings denke ich, dass es gerade an einem Abend wie Halloween selbstverständlich sein sollte.
Es wird auch heiß diskutiert, ob man einen blauen Eimer verwenden soll. Sein ursprüngliches Ziel ist mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung und damit einhergehende eine gesellschaftliche Akzeptanz. Gleichzeitig mach man damit die Besonderheit natürlich öffentlich. Manche Kritiker sehen das als eine Art Vorführen des Kindes.




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